Einbauschränke aus den 50er-Jahren präsentieren zarte Dessous. Pastellfarbene Dildos sind wie Kunstobjekte aufgereiht, und die vergoldete, freistehende Badewanne inmitten des Ladens stimuliert die Fantasie. Ein Ort zum Wohlfühlen – das war Diane-Sophie Durigons Ziel, als sie Le Pop Lingerie vor zwölf Jahren gründete.
„Damals lag der Fokus bei vergleichbaren Läden nur darauf, Männern zu gefallen. Die Produkte haben mich ästhetisch überhaupt nicht angesprochen“, sagt die Französin, die zuvor für Lingerie- und Mode-Messen gearbeitet hatte. Also gründete sie einen Laden mit poppigem Chic, Charme und dem Vorsatz, Tabus zu brechen und die weibliche Sexualität zu feiern. Das Konzept ist aufgegangen. „Sobald meine Kund*innen die Schwelle überschritten haben, fühlen sie sich wohl. Und viele verlassen den Laden mit einem breiten Grinsen. Das sind die schönsten Momente für mich!“
Selbstliebe in Tüten. Was oft nur ein Buzzword bleibt, bekommt hier eine Gestalt, viele Gestalten, in allen Farben und Stoffen. Bunt und weich, schön und duftend. Und für jede und jeden passend. „Wir wollen bei der Auswahl der Marken und beim Größenspektrum so viele Menschen wie möglich inkludieren. Mit über 50 Körbchengrößen beispielsweise, für alle Gender“, sagt Diane-Sophie. „Niemand soll sich ausgeschlossen fühlen.“
Wie sehr das Private mit dem Politischen zusammenhängt, beobachtet Diane-Sophie Durigon selbst von ihrer Ladentheke aus: „Manche meiner Kundinnen haben erst nach dem Besuch hier angefangen, sich mit dem Feminismus zu beschäftigen.“
„Viele verlassen den Laden mit einem breiten Grinsen. Das sind die schönsten Momente.“
Diane-Sophie Durigons, Gründerin von Le Pop Lingerie
Neben Sextoys, Unterwäsche, Loungewear und Bademode füllen ausgewählte Produkte und Designartikel die Regale. Bücher wie „Das Patriarchat der Dinge“ von Rebekka Endler. Geschenkartikel wie das Sexratgeber-Kartenspiel „Kommt gut!“. Musik von Kölner Labels, Gleitmittel aus der Provence, Duftkerzen, Socken – viele schöne Dinge mit einem gemeinsamen Ziel: eine gute Zeit mit sich selbst zu verbringen.
Erkenntnis und Empowerment
Auch wenn Diane-Sophie Durigon nicht so weit gehen würde, Spitzenhöschen als Empowerment zu bezeichnen, geht es ihr doch um mehr: „Ein schönes Lingerie-Set kann dazu führen, dass man sich wohler in seiner Haut fühlt und damit mehr Selbstbewusstsein ausstrahlt. Und die richtigen Sextoys helfen, sich selbst besser kennenzulernen und die Erkenntnisse auch den Partner*innen zu kommunizieren.“
Wer nach dem Einkauf noch etwas praktische Anleitung braucht, bucht sich bei „Le Workshop“ ein. Denn auch das gibt es im Le Pop Lingerie: gemeinsame Abende für mehr Lust-Expertise. Und wenn da die Sexualtherapeutin Suzi Schütze in die Kunst der Vulva-Massage einführt, dann ist das für Diane-Sophie Durigon nicht weniger als das: „unser Beitrag zum Weltfrieden“.
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