Bunte Regenbogen-Flaggen wehen auf der Pride Parade.
Hunderte Regenbogenflaggen wehen für Toleranz und Gleichstellung. © Charly de Blas/Pexels

Köln ist queer! Die besten Orte zum Feiern

Partyanimals haben in Köln die breite Auswahl. Vor allem in der queeren Szene gibt es Hotspots für Fetischanhänger*innen, gemütliche Kneipen zum Leutetreffen und Bars für gepflegte Absacker. Wir stellen die besten vor.

Ausgehen auf der Partymeile Schaafenstraße & Co.

Ein erster Blick in das unscheinbare Mauritius-Viertel lässt es kaum erahnen, aber rund um die Schaafenstraße und den Mauritiuswall erstreckt sich das queere Partymekka von Köln. Mehrere schrille, aber auch gediegenere Bars öffnen ab den frühen Abendstunden ihre Türen und laden auf ein oder mehrere Kölsch ein – und das nicht nur am Wochenende. In der Szene hat sich das Party-Bermudadreieck bereits einen Ruf gemacht und lockt neben vielen Ortsansässigen auch weit Gereiste an. Sperrstunde? Gibt es hier nicht. Ganz nach dem Motto „der Letzte macht das Licht aus“, wird bis in die frühen Morgenstunden gefeiert – solange, bis auch der letzte Partytiger aus der Kneipe wackelt. Zwischen Schlager, Pop und Rock findet man auf musikalischer Ebene schlichtweg alles, was das Herz begehrt. Aber nicht nur beim Musikgenre wird Inklusion großgeschrieben. Die Einladung richtet sich an alle, unabhängig von Geschlecht und Sexualität. 

Rubber Pub Crawl

Men only lautet die Devise bei dem sporadisch stattfindendem Rubber Pub Crawl, der in der Fetischbar Kinkz endet – ein von den Cologne Rubber Men organisiertes, in Latex gehülltes Bar-Hopping der Extravaganz. Neben der Mission Sichtbarkeit zu zeigen, geht es vor allem darum einen lustigen Abend in gleichgesinnter Gesellschaft zu verbringen. Für Fetisch-Neulinge ist es außerdem der ideale Start, um das erste Mal einen Einblick in die Szene zu bekommen. 

Schampanja, Mauritiuswall 43

Das Schampanja ist mehr als nur eine herkömmliche Kneipe, vielmehr ist es eigenem Bekunden nach DIE schwule Bar in Köln. Nicht umsonst können sie mit Stolz von sich behaupten, bis auf wenige Ausnahmen seit 1985 jeden Tag geöffnet zu haben.  

Ex-Corner, Schaafenstraße 57-59

Bei ausgelassener Stimmung und dem feinsten Mix aus deutschem Schlager und kölschen Hits lässt es sich im Ex-Corner richtig gut feiern. Und das auch unter der Woche, denn die Bar im Eck hat auch an Werktagen bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Egal ob ausgelassen Tanzen oder lieber gemütlich mit einem Getränk in der Hand das Geschehen beobachten – im Ex-Corner geht beides. 

Iron Cocktail Lounge, Schaafenstraße 45

Weniger Kneipe als Cocktailbar: Im Vergleich zu den anderen queeren Bars im Viertel geht es in der Iron Cocktail Lounge etwas gediegener zu. Der Alkohol ist hochwertiger, die Getränke teurer und die Einrichtung moderner. Auch die Altersbegrenzung wurde auf 25 hochgesetzt. Neben herkömmlichen Klassikern der Cocktailwelt werden auch moderne Interpretationen nach hauseigener Rezeptur angeboten.

Kinkz, Balduinstraße 20

Bunt beleuchtete Bar mit Käfigen zum tanzen.
Wer schon immer mal im Käfig tanzen wollte, ist im Kinkz genau richtig. © TomPe

Das Kinkz ist genau die richtige Adresse, für all jene die schon immer mal in einem Käfig tanzen wollten. Der Name sagt schon alles: Fetische aller Art sind nicht nur willkommen, sondern auch erwünscht und als ‚Men only‘ Bar lädt das Kinkz zum Gleichgesinnte treffen und Genießen ein. Die offizielle Happy Hour findet Dienstag – Sonntag von 19:00 – 20:00 Uhr statt. Wie „happy“ die Stunden danach ausfallen sollen, hängt von der jeweiligen Eigeninitiative ab, die Mann an den Tag legt. 

Kleiner Tipp am Rande für alle weiblichen Fetischbegeisterten: Einmal im Monat lädt die Veranstaltungsreihe Nurböse zur Kink-Techno-Party, die abseits der gesellschaftlichen Norm einen Safe Space schafft. 

Exile, Schaafenstraße 61a

Eine weitere nennenswerte Gay-Institution findet sich mit dem Exile ebenfalls in der Schaafenstraße. Die angesagte Bar hostet regelmäßig das „Bitchy Bingo“, welches von frechen Drag-Queens veranstaltet wird und für jede Menge Spaß sorgt – anzügliche Witze inklusive. Durch den Abend begleiten dabei abwechselnd die charmanten Damen Pam Pengco, Lucy Diamonds und Chrystal Math.

Die Mumu, Schaafenstraße 51

Zwei Urinale im Form von geöffneten Frauenmündern.
Dekorative Pissoirs erwarten die männlichen Gäste beim Besuch der Toilette. © Die Mumu

Der Name ist Programm: Während sich andere Adressen doch gezielter an Männer richten, sind auch Frauen hier gern gesehene Gäste. Die Mumu ist ein Traum in Pink, bei dem sogar der Gang aufs WC zum Erlebnis wird: Damenlippen-Designertoiletten und bunte Discolichter erwarten einen am nunmehr weniger stillen Örtchen. Dienstags steigt bei Kölsch und Karaoke bereits die Vorfreude aufs Wochenende und Freitag, Samstag heizen dann unterschiedliche DJs der kleinen Mumu so richtig ein.

Women only in der BOIze Bar

Nur unweit vom Mauritiusviertel in der Innenstadt liegt die hippe BOIze Bar. Mit ihr hat auch die weibliche queere Community in Köln ihren Safe Space, denn Männer haben hier keinen Zutritt. Trash-TV Fans dürfte die Bar bereits ein Begriff sein: Nicht selten trifft man hier Kandidatinnen der Dating-Show Princess Charming zum gemeinsamen Public Viewing neuer Folgen, welche regelmäßig in der Bar ausgestrahlt werden. 

Wo? Friesenstraße 43, 50670 Köln

Cruisen im Pullermanns – Kölns älteste Schwulenbar

Wer das Pullermanns in der Mathiasstraße aufsucht, hat in der Regel andere Absichten, als dort einfach nur ein Kölsch zu trinken. Das kann man zwar auch, jedoch ist die Bar vor allem als legendärer Aufreißschuppen bekannt, in dem Fetische nicht nur ausgelebt werden können, sondern Sexualität gefeiert wird. Je nach Wochentag gibt es verschiedene Fetisch-Themenschwerpunkte und wer sich im Fach-Jargon auskennt, weiß was mit der Veranstaltungsreihe „Golden Shower“, welche jeden 1. und 3. Sonntag im Monat stattfindet, gemeint ist. Montags lautet der Dresscode übrigens ganz einfach nackt. 

Wo? Mathiasstraße 22, 50676 Köln

Cologne Pride – Weil Liebe Liebe ist

Zwei junge Männer halten ein buntes Schild in die Höhe auf dem "Love is Love" geschrieben steht.
Auf der Pride Parade wird ein klares Zeichen gesetzt. © Rosemary Ketchum/Pexels

Die Kölner Innenstadt steht im Juli ganz im Zeichen der ColognePride. Bei der zweiwöchigen Veranstaltung wird allerdings nicht nur gefeiert, sondern auch viel gesellschaftliche und politische Aufklärungsarbeit geleistet. Insgesamt 60 Stunden Programm erwartet die Besucher*innen auf drei verschiedenen Bühnen: Live-Musik, Showacts, Diskussionsrunden und Information. Drei Tage lang taucht zum großen Finale das größte Straßenfest Kölns die Altstadt in ein buntes Licht. Der Höhepunkt der ColognePride bildet die Christopher Street Day Parade, welche als (in)offizieller, höchster Feiertag der queeren Community nicht nur Angehörige des Regenbogens auf die Straße lockt. Vielmehr findet mit der Pride Parade die größte CSD-Demonstration deutschlandweit statt. Dann bahnt sich ein Konvoi aus kreativ dekorierten Trucks, besetzt mit lauten Boxen und bunt verkleideten Demonstrant*innen ihren Weg über die Deutzer Brücke, hinein ins Herz der historischen Innenstadt. Begleitet werden sie dabei von feiernden Fußtruppen. Abends geht es dann meist feiernd weiter: ein großzügiges Aftershowprogramm lässt die Veranstaltung bis in die frühen Morgenstunden andauern. Ein weiteres Highlight der ColognePride ist die alljährlich stattfindende Fetischparty XTREME! in der Essigfabrik. In dem angesagten Club treffen sich dann Jungs und Männer aus aller Welt um gemeinsam zu Feiern. Das Line-Up kann sich jedes Jahr sehen lassen. Internationale DJs heizen der Partymeute ordentlich ein.   

2023 nahmen mehr als 1,4 Millionen Menschen an der Pride Parade teil – so viele wie noch nie. Egal ob Lack, Leder, Glitzer oder doch im Adamskostüm – outfittechnisch werden den Besucher*innen keine Grenzen gesetzt. Viel eher lebt der CSD nach dem Motto: Mehr ist mehr!

Mehr Infos zu Daten und Programm gibt es hier.

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