Bunt feiernde Personen auf einer CSD Demonstration
Junge Menschen für Toleranz und Gleichberechtigung am demonstrieren. © Surprising_SnapShots/ Pixabay

Köln ist queer! Die besten Locations für Entdecker*innen

Am 17. Mai feiert Köln den "Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- und Transfeindlichkeit" (IDAHOBIT). Vor dem Historischen Rathaus am Alter Markt, dem Stadthaus Deutz und mehreren Bezirksrathäusern, werden Regenbogenfahnen gehisst, um ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu setzen. Wir zeigen Quere Locations, die Köln das ganze Jahr hindurch zu einer der buntesten Städte Deutschlands machen.

Die Rheinmetropole darf sich nicht nur während der fünften Jahreszeit eine der buntesten Städte Deutschlands nennen, denn die Regenbogenflagge weht gut sichtbar das ganze Jahr über der Stadt. Jede zehnte Person, die in Köln wohnt, identifiziert sich einer Studie der Stadt Köln zufolge als schwul, lesbisch, bisexuell, transsexuell oder intergeschlechtlich. Die LGTBQIA*-Szene versteckt sich hier nicht im Nischenmilieu, sondern ist als Teil des öffentlichen Lebens mitverantwortlich für das offene und tolerante Image der Stadt. Schwule Clubs, Bars und viel queere Kultur – das Angebot ist weitläufig. Verschafft euch einen Überblick bei einem Streifzug durch die Szene – wir haben die wichtigsten Adressen und Events für euch zusammengefasst.  

Café era: Alte und neue Freunde treffen

Das Beobachten anderer Leute, im nicht-voyeuristischen Sinne, kann extrem spannend sein. Das LGTBQIA*-nahe Café era eignet sich perfekt, um Leuten auf der Straße zuzusehen und dabei gemütlich einen Kaffee oder ein Glas Wein zu trinken. Zur Frühstücks-, Mittags- und Abendzeit lässt es sich hier entspannt mit Freunden zum Plausch treffen und auch zum Flirten und neue Leute kennenlernen ist das Lokal eine ganz gute Anlaufstelle. 

Wo? Friesenwall 26, 50672 Köln

Morgens bis abends Frühstücken im Café Rico

Das Kultcafé in der Kölner Innenstadt spielt in der Gay-Community eine zentrale Rolle. Unweit vom Rudolfplatz entfernt, lädt das Café mit einer großzügigen Außenterrasse zum Verweilen ein. Das gemütliche Lokal bietet eine vielseitige Speise- und Getränkekarte, sowie eine geräumige Kuchentheke, die täglich mit Hausgemachtem befüllt wird. Hier lässts sich super frühstücken – und das den ganzen Tag lang!

Wo? Mittelstraße 31-33, 50672 Köln

Coming In statt Coming Out im Café Anyway

Das Café Anyway ist das Herzstück des Jugendzentrums und richtet sich gezielt an ein jüngeres, queeres Publikum im Alter von 14 bis 27 Jahren. Es bietet einen Ort an dem Gleichgesinnte zusammenkommen, sich austauschen und bei Billiard und Tischfußball gemeinsam chillen können. Zweimal monatlich findet die TIN*SPIRATION statt, ein sogenannte „Coming-In-Day“, der speziell für Neulinge ausgerichtet wird. Auch das ehrenamtliche Barpersonal hat einen LGBTQIA*- Hintergrund und hält neben der Funktion hinter der Theke die noch viel wichtiger Aufgabe als erste Ansprechperson in allen Belangen inne. Zusätzlich bietet das Jugendzentrum eine Beratungsmessenger-App an, an die sich Jugendliche und junge Erwachsene anonym wenden können. Aber auch für auswärtige Einrichtungen und Führungskräfte gibt es Fachberatung und Workshops, die für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sensibilisieren sollen. 

Wo? Kamekestraße 14, 50672 Köln

Mehr Infos zu aktuellen Termine gibt es hier.

Durch die Karnevalszeit mit der Stattgarde Colonia Ahoj

Eine Gruppe von Menschen steht auf einer Bühne, verkleidet als Matrosen und formt eine Welle. Vor der Bühne sitzt ein bunt verkleidetes Publikum.
Ein Wellenreiten der etwas anderen Art mit der Stattgarde Colonia Ahoj. © Dirk Loerper

Wat e Theater – wat e Jeckespill – bei uns an Bord lääv jeder wie hä will! So lautet die Devise der Stattgarde Colonia Ahoj, die nach über zwanzigjährigem Bestehen und mit Wurzeln im Rosa Karneval aus der Kölner Narren-Szene nicht mehr wegzudenken ist. Die Garde tritt im maritimen Look auf und nimmt in jeder Session mit über hundert Bühnenauftritten an den zahlreichen Veranstaltungen und Sitzungen des Kölner Karnevals teil. Aber auch vereinsintern ist bei der Stattgarde immer was los: Sei es der Stammtisch Kajütenklatsch, der jeden 2. Freitag im Monat Crewmitglieder, Passagier*innen und Freund*innen der Stattgarde zum Verweilen einlädt oder die alljährlich stattfindende Veranstaltung Jeck op Deck. Die Mega-Party auf dem Schiff läutet die Karnevalswoche bereits drei Wochen zuvor gebührend ein – inklusive Bordkapelle, Shanty-Chor und Tanzkorps. Ein weiteres Muss in jedem Veranstaltungskalender: die Damenparty, bei der gilt, je höher der Stöckel, desto besser. Egal ob trashig oder classy – die einzige Voraussetzung lautet: Man(n) ist Frau. 

Weitere Infos zu den Veranstaltungen der Stattgarde Colonia Ahoj findet ihr hier.

Kinomarathon in der Filmpalette bei der Queerfilmnacht

Man sieht einen alten Kinosaal mit roten Samtsitzen und einer kleinen Leinwand.
Die roten Samtstühle laden zum Filmmarathon ein. © Ulrich Kriest

Kino wie damals: Die Filmpalette in Köln ist ein Kino vom alten Schlag. Während das 50er-Jahre Interieur dafür sorgt, dass der historische Charme dieser Zeit komplett erhalten bleibt, weist das Kinoprogramm einen deutlich progressiven Zugang auf. Jeden 2. Dienstag im Monat findet die Queerfilmnacht statt, bei der die weltweit besten nicht-heteronormativen Filme über die Leinwand flimmern. Mittlerweile findet die Queerfilmnacht regelmäßig in über 40 teilnehmenden Kinos in Deutschland und Österreich statt. Wer davon nicht genug bekommen kann, hat beim jährlichen, deutschlandweit stattfindenden Queerfilmfestival eine Woche lang die Chance, den Highlights der internationalen queeren Filmlandschaft beizuwohnen.

Wo? Lübecker Str. 15, 50668 Köln

Das Programm und aktuelle Filme findet ihr hier.

Schwullesbischer Chor: Gemeinsam für mehr Toleranz trällern

Bunt gekleidete queere Erwachsene halten eine Abschlusspose auf einer Bühne inne, nach einem Auftritt.
Der Schwullesbische Chor bei einem Auftritt. © Jürgen Terhag

2010 ins Leben gerufen, hat der Schwullesbische Chor Köln mittlerweile einen festen Platz auf den Bühnen in und um Köln. Auch deutschlandweit und über die Landesgrenzen hinaus, ist die Singgemeinschaft, bekannt unter dem pragmatischen Kürzel SLCK, vielerorts ein Begriff. Neben einem musikalischen Gehör stehen vor allem Improvisationsfreude, Fantasie und Mut für Neues im Vordergrund. Wer Lust hat, seine Musikalität zu erproben, ist herzlich dazu eingeladen, bei dem monatlich stattfindenden öffentlichen VocalJam vorbeizukommen und mitzuwirken.  

Lust mitzusingen? Mehr Infos findest du hier.

SC Janus e. V. – Dabei sein ist alles

Der SC Janus e. V. ist nicht nur der größte queere Sportverein in Europa, sondern wurde 1980 als erster seiner Art gegründet. Mittlerweile zählt er weltweit zu einem der mitgliedstärksten. Alter, Geschlecht, Herkunft und Sexualität spielen beim SC Janus keine Rolle. Selbst körperliche Voraussetzungen und individuelle sportliche Erfahrungen sind in dem Sportverein nebensächlich. Was zählt, ist es einen diskriminierungsfreien Ort für sportbegeisterte Personen zu schaffen, an dem der Mensch mit seiner Identität im Vordergrund steht. Mit über 45 Sportarten und 90 verschiedenen Sportangeboten ist der Verein so breit aufgestellt, wie kaum ein anderer. Mit dabei: der Männer-Cheerleader-Verein Pink Poms, 1993 gegründet und vor allem aus der Karnevalszeit nicht mehr wegzudenken.

Mehr Infos zur Mitgliedschaft findet ihr unter folgendem Link.

Badespaß von Männern für Männer im Badehaus Babylon Cologne 

Im Badehaus Babylon erwarten dich pures Wellnessvergnügen auf 1400 Quadratmetern. Beinahe 24/7 geöffnet, überzeugt das Badehaus mit einer Dampfsauna, einem Pool im Außenbereich, einem Whirlpool im römischen Stil, einer finnischen Sauna sowie einer Bar. Gut ausgestattete Komfortkabinen für mehr Privatsphäre und Ruhe kann man auf Anfrage bei Bedarf mieten. Wer unter Verspannungen leidet, bucht sich am besten noch eine Massage dazu. Als eine der führenden Gay-Saunen Deutschlands, deren ambitionierte Öffnungszeiten jedem Späti Konkurrenz machen, sind vollkommene Entspannung und das ultimative SPA-Erlebnis garantiert.

Wo? Friesenstraße 23-25, 50670 Köln

Dirk Bach und seine rosa Bank 

2012 verstarb mit Dirk Bach viel zu früh eine der wohl schillerndsten Figuren der Kölner Schwulen-Szene. Bereits seit den Achtziger Jahren hat er die Regenbogenhaut der Stadt nachweislich mit seinem gesellschaftlichen Engagement und Humor geprägt. Bach setzte sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen ein und engagierte sich im Kampf gegen HIV und AIDS. Zehn Jahre lang zierte eine rosa Bank mit persönlicher Gravur seine letzte Ruhestätte am Melaten-Friedhof in Köln. Seit Oktober 2023 hat die Bank mit dem Atelier Theater in der Roonstraße allerdings ein neues Zuhause gefunden. Dem Ortswechsel ging ein Verbot privater Bänke am Friedhof, so wie eine temporäre Entführung der Bank voraus. Am Friedhof hingegen erinnert nun eine Plakette an einer öffentlichen Parkbank an den verstorbenen Comedian.

Wo? Roonstraße 78, 50674 Köln

Du hast Lust zu feiern? Dann schau in unseren queeren Party-Guide rein!

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