An Karneval tobt die Stadt. Gefeiert wird nicht nur auf den offiziellen Sitzungen, sondern in nahezu jeder Kneipe. Tipp: Am besten startet ihr im Belgischen Viertel. Hier die wichtigsten Anlaufstellen für den Karneval in Köln:
Jecke Kneipen
Foto: Festkomitee Kölner Karneval/Costa Belibasakis
- Grünfeld – die Kicker- und Schachkneipe sieht sich als „angesagteste Nicht-Szene-Kneipe“ im Belgischen Viertel.
- Zum Goldenen Schuss – die Vintage-Eckkneipe am Brüsseler Platz wird an Karneval zum Zirkuszelt. Fünf Tage Akrobatik, Kölsch und Jeckness.
- Zum scheuen Reh – Café-Bar mit Konzerten, Lesungen und anderen Live-Acts und Performances. Rosenmontag schon ab 15 Uhr geöffnet.
- Qlosterstüffje – Kneipe, Küche Kegelbahn. Fußballkneipe mit Kultcharakter in Ehrenfeld – nach zwei Jahren Corona-Pause auch wieder an Karneval.
- Lotta – eine vom Kollektiv geführte Kneipe. Normalerweise bullern Punk und Ska aus den Boxen, an Karneval wird geschunkelt.
- Stiefel – schummrige Eckkneipe im Kwartier Latäng mit studentischem Publikum, Kicker und Billard.
- Kölschbar – die Stammgäste kommen zum Kickern und Fernsehen auf großer Leinwand – vor allem wenn Tatort, Fußball oder Karneval läuft.
- Hemmer – Traditionskneipe in Ehrenfeld, besonders an Karneval. Weiberfastnacht ist dort ab 10:30 Uhr was los. Dienstag Nubbelverbrennung vor der Tür.
- Zappes – ja, es gibt auch feines Pils aus Köln: das Zappes, serviert an gleichnamigem Ort. Woher der Name kommt? Im Brauhaus nennt man denjenigen der zapft, den „Zappes“.
- Joode Lade – urige Kölsch-Kneipe mit Herz zwischen Belgischem Viertel und Kwartier Latäng. Hier dreht sich alles um Kölsch und den 1. FC.
- Stereo Wonderland – in der kleinen Rock- und Indie-Kneipe finden regelmäßig Konzerte statt. Voll und eng ist es dann – an Karneval natürlich besonders.
- Der Schwarze Hase – Tanzbar mit guten Mixgetränken in Ehrenfeld. Musikalisch liegt der Schwerpunkt auf Electronic und HipHop.
- Em Schnörres – der kleine Bruder vom „Scheuen Reh“ und eine der angesagtesten Karnevalskneipen in der Südstadt.
Clubs und Partys
Foto: Club Bahnhof Ehrenfeld und Yuca
- Bumann & Sohn – sechs Tage Party in Ehrenfeld. Weiberfastnacht geht es dort um 11.11 Uhr los. Schunkeln und tanzen zu kölschen Karnevalshits und Evergreens. Ab Sonntag gibt es jeden Tag 77 Liter Freibier.
- Club Bahnhof Ehrenfeld – an Weiberfastnacht startet hier die Party mit Hits aus den 90er- und Nullerjahren. Getanzt wird bis Sonntag. Unter anderem unter dem Motto „Carnival Latino“ bei Radio Sabor, der angesagtesten Party für Latin-Music.
- Odonien – nach anderthalb Monaten Winterpause kehrt das Partyvolk an Karneval zurück nach Odonien, das Klubgelände des Künstlers Odo Rumpf. Die Party beginnt an Weiberfastnacht mit dem Treibstoff Klub Spökes um 15 Uhr und endet am Sonntag ab 16 Uhr mit BeatsxBassxCarnival im BeatsxBassxCologne.
- Die Bar Botanik im Wasserturm Hotel Cologne in der Innenstadt feiert mit „Jeckhouse Fever“, am 27. Februar von 16:00 bis 22:00 Uhr die Weiberfastnacht.
Alternative Sitzungen beim Karneval in Köln
Die Stunksitzung – „Mutter des alternativen Karnevals“
Stunk statt Prunk – so die Devise der Stunksitzung. Ihr in Kölscher Mundart vorgetragener Spott trifft Protagonist*innen aus Weltpolitik, Kirche und Lokalpolitik. Die „Mutter des alternativen Karnevals“ gründete sich 1983 aus einem Kölner Studentenkollektiv um den Kabarettisten und Autor Jürgen Becker. Die erste Sitzung fand in der Alten Mensa an der Universitätsstraße statt, heute bespielen die Stunker das E-Werk in Mühlheim. Ihr Erfolg ist gigantisch: Die insgesamt etwa 65.000 Tickets sind immer ruckzuck ausverkauft. An einem Abend stürmen sie die Bühne bei der anderen Karnevalsalternative Fatal Banal.
E-Werk, Schanzenstr. 36, Gebäude 197, 51063 Köln. Hier geht’s zu den Terminen.
Fatal Banal – die satirische Kultsitzung
Mit Sketchen auf einer Studentenhochzeit fing alles an. Als irgendwann alle Kommiliton*innen verheiratet waren, suchte die Truppe um Präsident Christoph Stubbe ein neues Forum – und fand den Karneval. Witzig, kölsch, frech, satirisch, politisch – und dabei absolut tuschfrei gibt sich das satirische Programm von Fatal Banal. Seit mittlerweile 32 Jahren ist die satirische Kultsitzung aus dem Kölner Karneval nicht mehr wegzudenken.
Abenteuer Halle Kalk, Premiere 1. Februar, 9 weitere Aufführungen jeweils Fr/Sa/So 19.30 Uhr
Für Sportliche: Team Rhythmusgymnastik Karnevalsport
Seit mehr als 20 Jahren bringen sie das Karnevalsvolk ins Schwitzen: Das Team Rhythmusgymnastik besteht aus den DJs Powerfun und Bleibtreuboy. Aufgelegt wird alles, was tanzbar ist – HipHop muss sich da schon mal gegenüber Schlager behaupten, Soulklassiker schlägt Blaskapelle und Funk. Manchmal treten die beiden Entertainer im glitzernden Disco-Outfit auf oder, ihrem Namen entsprechend, in Sportklamotten.
Am Karnevalssamstag, 1. März ab 12.11 Uhr am Köln-Bonn Airport, Kennedystraße, 51147 Köln
Der Geisterzug
Den ersten Geisterzug, wie wir ihn heute kennen, gab es 1991 anlässlich des Irak-Kriegs. Der Geisterzug war immer schon schwer politisch unterwegs – und zwar ganz ohne Pappnase. Bonbons gibt es auch nicht. Die Verkleidung erinnert an Halloween: fahl geschminkte Gesichter, Krallen auf den Fingernägeln, weiße Gewänder. Musikalisch wird der Zug mit Getrommel unterlegt und kommt ohne Verstärker aus. Mitlaufen darf jeder, ohne Anmeldung. Das Motto wechselt jährlich, ebenso die Strecke. Für dieses Jahr steht beides zu Redaktionsschluss noch nicht fest.
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Der Schull- und Veedelszöch am Karnevalssonntag
Foto: Festkomitee Kölner Karneval/Costa Belibasakis
Viele Kölner*innen lieben den Schull- und Veedelszöch mindestens so sehr wie den Rosenmontagszug. Dieser findet traditionell am Karnevalssonntag statt, mit rund 8.000 Beteiligten. Rund 30.000 Jecken bewundern die schönen, meist selbstgeschneiderten Kostüme, feiern und applaudieren am Straßenrand. Der Schull- und Veedelszug setzt sich unter anderem aus Stammtischen, Sportvereinen und Musikgruppen zusammen. Eine Jury prämiert die witzigsten Gruppen, die am nächsten Tag beim Rosenmontagszug mitlaufen dürfen.
Strecke: Der Zöch startet am Karnevalssonntag, 2. März, an der Severinstorburg und nimmt dann wie gewohnt bis auf eine kleine Abweichung den Weg des Rosenmontagszuges. Kurz hinter dem Kölner Hauptbahnhof an der Stolkgasse endet der Schull- und Veedelszöch.
Veilchendienstag durch Ehrenfeld
Am Karnevalsdienstag ziehen viele witzige Züge durch die Veedel. Einer der buntesten ist der Ehrenfelder Veedelszoch, der sogar Publikum aus anderen Vierteln anreisen lässt. Gestartet wird um 13.45 Uhr am Lenauplatz – weiter geht‘s über die Subbelrather Straße, die Leyendeckerstraße, die Venloer Straße bis zur Fuchsstraße. Anschließend kannst du weiterfeiern, bis am späten Abend der Nubbel angezündet wird – etwa bei Bumann & Sohn oder im Hemmer.
Karneval in Köln: Wo der Nubbel brennt
Jedes Jahr, am Vorabend des Aschermittwochs, wird überall vor den Kneipen der Veedel der „Nubbel“ verbrannt. Diese Strohpuppe ist der Sündenbock für die begangenen Missetaten der letzten Tage. Tipp: Der Kabarettist und Stunksitzungs-Gründer Jürgen Becker trägt den Nubbel am Brauhaus Sion ab 18 Uhr zu Grabe.
Aschermittwoch – und nun?
Erst einmal was essen. Ein gepflegtes Frühstück gibt es etwa im Café Sehnsucht in Ehrenfeld, mit ökologischen Zutaten und Brot und Brötchen aus dem eigenen Ofen. In der Pfanne landen selbstverständlich nur Bio-Eier. Nimm Platz auf einem der Hochstühle am Schaufenster und lass bei der Aussicht auf die bunte Körnerstraße deine Seele baumeln.
Aschermittwoch ist der Auftakt zum 40-tägigen Fasten. Traditionell wird in Köln an Aschermittwoch gern Fisch gegessen. Stehst du auf Frittiertes? Dann sind die Fish’n’Chips im Wirtshaus em Ringstößje eine Versuchung wert: krosser Bierteig an doppelt frittierten Pommes. Und dazu ein Konterkölsch.
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