Für mich heißt das: durch bunte Veedel schlendern, Stimmen auf den Märkten lauschen, dem Duft von frisch geröstetem Kaffee folgen, Street Art entdecken und wieder einmal richtig laut lachen. Deshalb habe ich für euch meine „sinnvollsten“ Slow Travel Tipps für Köln gesammelt.
Bunte Augenblicke: Köln sehen
Die Straßen Ehrenfelds sind wie ein Freiluftmuseum. In der Körnerstraße wimmelt es nur so von kleinen bunten Botschaften aus der Nachbarschaft, Paste-ups, Mini-Skulpturen und Stickern. Riesige Murals prägen rund um den Ehrenfelder Bahnhof das Straßenbild. Es macht Spaß, hier ein bisschen auf Schnitzeljagd zu gehen oder gleich eine Tour zu buchen.
Von bunten Straßen geht es rein in die Natur: Die Flora bietet mit ihren Springbrunnen, bunten Blumen und Treibhäusern eine visuelle Auszeit vom Trubel der Stadt. Es ist ein bisschen so, als würde man gerade ein Gemälde betreten. Ich könnte hier stundenlang durch den botanischen Garten schlendern oder im „Dank Augusta“ bei einer Limo die Leute beobachten.
Zum Abend empfehle ich einen Abstecher auf die andere Rheinseite an den Rheinboulevard. Hier taucht die Sonne den Dom, die Altstadt und die Hohenzollernbrücke in goldenes Licht. Die Ausflugsschiffe mit ihren Lampions machen das Panorama perfekt.
Street Art Rundgang Ehrenfeld – Körnerstraße / Venloer Straße – Mehr auf unserer StreetArt Karte
Flora & Botanischer Garten – Amsterdamer Straße 3, 50735 Köln
Rheinboulevard – Kennedyufer 2, 50679 Köln
Ohren gespitzt: Köln hören
Wer eine Stadt richtig kennenlernen will, geht auf den Wochenmarkt. Hier kann man am besten dem bunten Treiben lauschen: Händler rufen ihre Angebote aus, und zwischen den Ständen wird der neueste Gossip aus dem Veedel ausgetauscht. Ganz wunderbar mit Kaffee von der Bude geht das auf dem Wilhelmplatz in Nippes.
Für Musikfans geht es zu Parallel ins Belgische Viertel. Zwischen Tischen voller Vinylplatten lassen sich Funk, Soul, Indie und afrikanische Beats entdecken. Wer aufmerksam stöbert, findet vielleicht genau die Platte, nach der er schon lange gesucht hat.
Ein Auftritt der Veedelperlen ist Köln akustisch in a nutshell: Über 100 Frauen singen gemeinsam dreistimmig Pop-Hits auf Englisch, Deutsch und Kölsch. Wer ihnen zuhört, muss einfach mitschunkeln und merkt sofort, wie Musik die Menschen verbindet.
Wochenmarkt auf dem Wilhelmplatz – Nippes
Parallel Schallplatten – Brabanter Straße 2-4, 50674 Köln
Veedelperlen – Infos zu Auftritten auf veedelperlen.de
Nase hoch: Köln riechen
Einfach mal frischen Wind um die Nase wehen lassen – das geht am besten bei einer kleinen Radtour entlang des Rheins, vorbei an den Kranhäusern, mit Blick auf die Severinsbrücke und die Poller Wiesen. Nicht nur gut für die Nase, sondern ein Ausflug für alle Sinne.
Was gibt es Schöneres als den Duft von frischem Kaffee? Zwoo ist eine der vielen in Köln ansässigen Kaffeeröstereien und hat mehrere Filialen, wie zum Beispiel den süßen Kiosk direkt am Ebertplatz.
Köln kann mehr als nur Kölnisch Wasser: Bei Dimgo Seifen in der Kölner Südstadt gibt es handgemachte Seifen, Shampoos und Naturkosmetik. Und das Beste: In einem Workshop kann man mit Gründerin Diana auch selbst Seifen herstellen.
Radtour am Rhein – Bikesharing der KVB
Zwoo Kaffeebüdchen – Sudermanstraße 2, 50670
Dimgo Handmade – Severinstraße 128, 50678 Köln https://dimgohandmade.com/
Gaumenfreuden: Köln schmecken
Wer moderne Kölner Küche probieren will, kann das mitten auf dem Eigelstein: Beim Vunky Restaurant gibt es vegetarische und vegane Gerichte mit Herz. Kaddy und Tom servieren hier ihre Signature-Fermente, Pilz-Paté mit Pumpernickel und hausgemachtes Ginger Beer. Mein Tipp: Probiert unbedingt den baskischen Käsekuchen!
Köln ist eine der wichtigsten Brauereistädte Deutschlands. Neben den klassischen Brauhäusern gibt es aber auch kleine Juwele zu entdecken – zum Beispiel im Büdchen Casablanca in Sülz. Hier gibt’s nicht nur Bonbons und Tageszeitungen, sondern auch das gesamte Sortiment von Lieber Waldi, Craft Beer aus Köln.
Süßmäuler kommen im Armer Ritter auf ihre Kosten. Da gibt es nämlich genau das, was man heute in hippen Cafés als „French Toast“ bezeichnet – entweder klassisch mit Zimt, Zucker und Obst oder auch herzhaft mit Ziegenkäse oder Speck.
Vunky – Eigelstein 127–129, 50668 Köln
Büdchen Casablanca – Sülzburgstraße 164, 50937 Köln
Armer Ritter – Merowingerstraße 33, 50677 Köln
Herz auf: Köln fühlen
Jetzt gehen wir ran ans Köln-Jeföhl! Für mich ist das vor allem die Offenheit und Herzlichkeit der Menschen. Das Kölner Gemeinschaftsgefühl spüren kann man zum Beispiel bei einer Runde Mau Mau im Wiewaldi Coffee Roasters. Jeden ersten Dienstag im Monat wird hier gezockt und bei Cold Brew oder Naturwein die neuesten Geschichten ausgetauscht.
Den Kölner Humor sollte man auf jeden Fall auch einmal gespürt haben. Wenn man den nicht eh schon beim Bäcker, im Brauhaus oder auf dem Markt mitbekommt, geht man am besten zu einer Comedy-Show – zum Beispiel beim Comedy Open Air im Rheinauhafen mit schönster Skyline im Hintergrund.
Für mich gibt’s manchmal beim Reisen nichts Schöneres, als in einem tollen Buchladen durch die Seiten der verschiedenen Bücher zu blättern, das Papier zu fühlen und in die vielen Geschichten reinzulesen. Richtig gut geht das im Siebten Himmel im Belgischen Viertel. Ein Buch, das in der Stadt spielt, die man bereist, ist auch immer ein schönes Souvenir, oder?
Wiewaldi Coffee Roasters – Kleiner Griechenmarkt 22, 50676 Köln
Kölner Comedy Open Air – Infos & Termine: doppelpunkt-entertainment.de
Siebter Himmel – Brüsseler Str. 67, 50672 Köln

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