In Köln hat Musik Tradition. Seit den 1960ern ist Köln Zentrum für experimentelle Musik. Und bis heute ist die Stadt ein Magnet für viele junge Musiker*innen aus unterschiedlichsten Genres, die sich auf den Bühnen der Stadt beweisen wollen. Die Kölner Musikszene steht für Innovation und Avantgarde. Und sie speist sich aus lokalen und internationalen Künstler*innen, die auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten sind. Wer sich für experimentelle Ansätze, genreübergreifende Konzepte und unkonventionelle Performances interessiert, ist hier richtig. Wir stellen fünf Acts vor, die im Moment in der Domstadt den Ton angeben.
Jenny Thiele – Rebellion der leisen Töne
Seit mehr als 11 Jahren lebt Jenny Thiele in Köln. Die Sängerin setzt auf alternative und experimentelle Pop-Sounds und lässt sich von der Kölner Tanz- und Theaterszene inspirieren. Die Freiheit des Tanzes adaptiert sie in ihre Musik und ist dabei immer auf der Suche nach neuen Einflüssen und Eindrücken, welche sie in ruhige und klare musikalische Geschichten verwandeln kann. Wer sich für expressive Stile interessiert, sollte Jenny Thiele im Auge behalten, denn sie hat Potenzial.
„Theater und Performance-Kunst passiert in Köln viel unter dem Radar, was mich regelmäßig flasht und mir neue Impulse gibt.“
Jenny Thiele
IUMA – Urban Pop-Trap
Die Songs der Kölner Sängerin IUMA sind autobiographisch und ihre geschickt kombinierten Klänge stecken voller Herzblut. IUMAs Musik ist ein emotionales Ventil für sie und für ihre Zuhörer*innen. Ihre deutschen Texte werden von R’n’B-, Soul- und Hip-Hop-Sounds nach amerikanischem Vorbild begleitet. IUMA nimmt ihre Zuhörer*innen mit auf eine transparente Reise in ihr Wesen und geht damit in einen sensiblen Dialog mit sich selbst. Ihre Musik soll einen Safespace für sie und andere schaffen. Ausgezeichnet mit dem Preis „Best Newcomerin“ 2020 präsentiert die Künstlerin damit einen Striptease der etwas anderen Art.
“Ich suche mehr Raum für Verletzlichkeit, eigene Heilungsprozesse und feministische Inhalte im Deutschpop und wünsche mir, diese Werte durch meine Musik mit einer gewissen Leichtigkeit weiterzugeben und dadurch einen Safe Space für mich und andere zu schaffen.“
IUMA
Keshavara – Globale Sounds aus Köln
Keshavara ist ein Musikprojekt des deutsch-indischen Musikers Keshav Purushotham, das globale Sounds nach Köln bringt. Mittlerweile ist Keshavara eine Zusammenarbeit aus mehreren Musiker*innen. Die urbanen Sounds spielen mit den Erwartungen der Zuhörer*innen. Visuell und auditiv ist Keshavara eine Mischung aus psychedelischer Erfahrung und surrealer Zauberei. Der Sound, ein Experimentieren mit Perspektiven. Die schräge Vermischung aus entfremdetem Rap, New-Swing-Parodien und dadaistischem Indie-Pop lädt ein zu einer schwelgerischen Reise in fremde Welten.
Brenda Blitz – spannend, rotzig, und ein bisschen trashig
Ihren ersten Song schrieb Brenda Blitz als sie acht Jahre alt war. Beeinflusst von Joy Division und den Talking Heads, produziert die Deutsch-Pop-Reformerin mittlerweile einen coolen New Wave-Sound, der Melancholie und Lebensfreude kombiniert. Es geht um Fairness und Gerechtigkeit, Offenheit und das Aufbrechen staubiger Strukturen. Musikalisch kennt sie keine Tabus und bricht die Regeln. Ihre Live-Performances lassen die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwinden und sind eine Einladung Nachdenken.
„Ob ein Song 7 Minuten oder 00:43 Sekunden lang wird, ist mir egal.“
Brenda Blitz
Wahnschaffe – Immer positiv nach vorne
Schon als Kind war Musik für die Musikerin Wahnschaffe ein wichtiger Teil ihres Lebens. Ihre Musik bietet Raum für frisches Denken und geht neue Wege. In ihrem alternativen Deutsch-Soul-Rock-Pop tritt sie immer wieder in Konfrontation mit sich selbst und präsentiert dabei gefühlvolle und technische Finesse, getragen vom vertrauten Sound der 90er-Jahre, den sie auf eine frische und knackige Art in das Jetzt holt.
„Laut, siffig, gechillt, herzlich, international. Mein Zuhause.“
Sophia Wahnschaffe über das Lebensgefühl in Köln
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